Froschkonzerte

„ Gehören Froschkonzerte bald der Vergangenheit an? “

Während einige Lurcharten wie der Grasfrosch (Rana temporaria) und die Erdkröte (Bufo bufo) im Großraum Zwickau / Sachsen noch über einige Massenlaichgewässer verfügen, steht es um deren Vettern eher schlecht.

 

Allen voran der Laubfrosch (Hyla arborea). Während der vor Jahrzehnten noch käufliche „Wetterprophet“ in der Mehrzahl im Froschglas seiner Pfleger starb, wird er heute weiträumig durch Umweltschäden dezimiert. Letztmalig 1973 in Zwickau gesichtet, fehlt seitdem jede Spur von ihm. Selbst Ansiedlungsversuche (von Unkundigen) schlugen mehrfach fehl, weil die wahren Ursachen für sein Sterben weitgehend unbekannt sind.

Aber auch andere, früher im Gebiet recht häufige Arten wie die Kreuzkröte (Bufo calamita), Wechselkröte (Bufo viridis) und die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) haben heute eher den Status von Raritäten. Daran ändert (leider) auch deren Schutz per Gesetz absolut nichts, denn immer mehr ihrer Laichgewässer und Landlebensräume rücken näher an die Besiedlung, werden zu Bauland usw. Auch hier genügt es also nicht, nur die Arten zu schützen, sondern auch ihre Biotope. Und das sind eben nicht nur die Teiche! Abgesehen von der weitestgehend unbekannten „Aussterberate“ unter ihren Nährtieren, wird der Schutz so mancher Art nicht mehr nötig sein - weil sie nicht mehr existiert. Doch es gibt auch Hoffnung, ja sogar Grund zur Freude. Denn durch das Engagement von Naturschützern und Aquarianern wie auch anderer freiwilliger Helfer zeigen sich auch Lichtblicke in der aktuellen Entwicklung. So wurde durch intensive Biotop-Pflege erreicht, dass Gebietsteile der Stadt Zwickau, wo Lurche Jahrzehnte nicht nachweisbar waren, heute neu besiedelt sind. Allein im bekannten Feuchtgebiet „Maxhütte“ hatte das Verschwinden von mehr als 50 Kleingewässern in 35 Jahren auch zum Verschwinden von 4 Lurcharten geführt. Leider werden landesweit auch weiterhin solche Lebensräume unbrauchbar für ihre Bewohner - was sich aber verhindern lässt durch etwas mehr Engagement für die Schöpfung in unserer heimischen Natur.

 

Lothar Zenner